“Gassi gehen: Alles, was Hundebesitzer wissen müssen – Tipps, Probleme und Lösungen”

Was bedeutet „Gassi gehen“?
„Gassi gehen“ ist eine alltägliche Redewendung im deutschen Sprachraum und bedeutet nichts anderes als mit dem Hund spazieren gehen. Es handelt sich dabei nicht nur um eine Pflichtaufgabe, sondern auch um eine wichtige Zeit für Bewegung, Erziehung und Bindung zwischen Mensch und Tier.
Ursprung des Begriffs
Das Wort „Gassi“ stammt vom mittelhochdeutschen „gasse“, was so viel wie „kleine Straße“ oder „Gässchen“ bedeutet. Mit der Zeit entwickelte sich daraus der liebevolle Ausdruck „Gassi gehen“, der heute in keinem Hundehaushalt fehlt.
Warum ist Gassi gehen so wichtig?
Ein Hund braucht Bewegung, Beschäftigung und soziale Kontakte. Gassi gehen erfüllt all diese Bedürfnisse gleichzeitig. Es ist mehr als nur ein Spaziergang – es ist ein Erlebnis für den Hund.
Physische Gesundheit
Regelmäßiges Gassi gehen hilft dem Hund, fit zu bleiben. Übergewicht und Bewegungsmangel sind häufige Probleme bei Hunden, die nicht ausreichend ausgelastet werden. Die Bewegung regt den Kreislauf an und beugt Krankheiten vor.
Mentale Auslastung
Beim Gassi gehen entdeckt der Hund neue Gerüche, trifft Artgenossen und erlebt seine Umwelt. Diese Reize fördern die geistige Fitness und verhindern Langeweile und damit verbundene Verhaltensprobleme.
Bindung zwischen Mensch und Hund
Das tägliche Spazieren stärkt die Bindung zwischen Halter und Hund. Gemeinsame Zeit fördert das Vertrauen und verbessert die Kommunikation.
Wie oft und wie lange sollte man Gassi gehen?
Die Dauer und Häufigkeit hängen von Alter, Rasse und Gesundheitszustand des Hundes ab.
Allgemeine Empfehlungen:
-
Erwachsene Hunde: 2–3 Spaziergänge täglich, je 30–60 Minuten
-
Welpen: häufiger, aber kürzer (z. B. 5–10 Minuten alle 2–3 Stunden)
-
Senioren: angepasst an die körperliche Verfassung
Besondere Rassen mit viel Energie – wie Border Collies oder Huskys – benötigen oft mehr Bewegung und geistige Herausforderungen beim Gassi gehen.
Was tun, wenn der Hund nicht Gassi gehen will?
Ein häufiges Problem vieler Hundebesitzer ist: Der Hund will nicht Gassi gehen.
Gründe dafür können sein:
-
Angst oder Unsicherheit
-
Schmerzen oder gesundheitliche Beschwerden
-
Schlechte Erfahrungen bei früheren Spaziergängen
-
Langeweile – der Spaziergang ist nicht spannend genug
Hund will nicht Gassi gehen – Martin Rütters Ansatz
Der bekannte Hundetrainer Martin Rütter hat in seinen Sendungen und Seminaren häufig dieses Thema behandelt. Sein Ansatz ist klar: Der Hund verweigert nicht ohne Grund.
Wichtige Tipps von Martin Rütter:
Ursachen erkennen
Beobachten Sie, wann und wo der Hund nicht gehen möchte. Ist es bei Dunkelheit, in bestimmten Straßen oder bei Begegnungen mit anderen Hunden?
Routine aufbrechen
Täglich die gleiche Route kann für den Hund langweilig sein. Wechseln Sie die Strecke, bauen Sie kleine Aufgaben ein oder lassen Sie den Hund nach Leckerlis suchen.
Motivation steigern
Ein Lieblingsspielzeug oder besondere Leckerli können helfen, den Spaziergang interessanter zu gestalten. Positive Verknüpfung ist das Schlüsselwort.
Schmerzen ausschließen
Lassen Sie den Hund vom Tierarzt durchchecken, wenn das Verhalten neu auftritt oder sich verschlechtert.
Die richtige Vorbereitung zum Gassi gehen
Bevor es losgeht, sollte man an einige Dinge denken:
Ausrüstung
-
Gut sitzendes Halsband oder Geschirr
-
Stabile Leine
-
Kotbeutel
-
Wasser (vor allem bei warmem Wetter)
-
Leckerli oder Spielzeug
Wetterbedingungen
Achten Sie bei extremen Temperaturen auf die Bedürfnisse Ihres Hundes. Bei Hitze Gassi gehen am besten frühmorgens oder abends, bei Kälte eventuell mit Hundemantel.
Gassi geh – Der kleine, aber wichtige Unterschied
Im Sprachgebrauch taucht auch die Variante „Gassi geh“ auf. Dies ist eine verkürzte, umgangssprachliche Version von „Gassi gehen“ und wird oft in Dialekten oder von Kindern verwendet. Der Sinn bleibt gleich, aber es zeigt die breite Akzeptanz dieses Begriffs im Alltag.
Tipps für ein gelungenes Gassi-Erlebnis
Schnüffeln erlaubt!
Geben Sie dem Hund Zeit, zu schnüffeln. Für ihn ist das Informationsaufnahme pur, fast wie Zeitunglesen für Menschen.
Soziale Kontakte zulassen
Wenn möglich, lassen Sie den Hund kontrollierte Kontakte mit anderen Hunden haben. So fördert man Sozialverhalten und Ausgeglichenheit.
Kleine Übungen einbauen
Trainieren Sie Kommandos wie „Sitz“, „Platz“ oder „Bleib“ während des Spaziergangs – so bleibt der Hund geistig aktiv und lernt, auf Sie zu achten.
Fazit: Gassi gehen ist mehr als nur ein Spaziergang
Ob man es nun „Gasi gehen“, „Gassi geh“ oder „mit dem Hund rausgehen“ nennt – wichtig ist, dass es regelmäßig und mit Freude geschieht. Wer die Bedürfnisse seines Hundes kennt, aufmerksam beobachtet und bereit ist, Spaziergänge spannend zu gestalten, wird belohnt mit einem ausgeglichenen, gesunden und glücklichen Vierbeiner.
Und denken Sie daran: Wenn der Hund nicht Gassi gehen will, steckt meist mehr dahinter – schauen Sie genau hin, geben Sie Zeit und holen Sie sich bei Bedarf Unterstützung durch erfahrene Hundetrainer wie Martin Rütter.