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Glaubensbekenntnis Islam – Die Grundlage des muslimischen Glaubens

Das Glaubensbekenntnis im Islam, auch bekannt als Schahada, gehört zu den zentralen Elementen der islamischen Religion. Es stellt die erste der fünf Säulen des Islam dar und bildet das Fundament für das gesamte religiöse Leben eines Muslims. Dieses Bekenntnis ist mehr als nur ein gesprochener Satz – es ist eine innere Überzeugung, die Herz, Verstand und Handeln umfasst. In diesem Artikel wird detailliert erklärt, was das Glaubensbekenntnis im Islam bedeutet, welche Form es hat, welche Rolle es im Alltag spielt und warum es für Muslime weltweit von so großer Bedeutung ist.

Was bedeutet Glaubensbekenntnis im Islam?

Das islamische Glaubensbekenntnis, die Schahada, besteht aus einer kurzen, klaren Formel:

„Ash-hadu an la ilaha illa Allah, wa ash-hadu anna Muhammadan rasul Allah.“

Auf Deutsch bedeutet dies:
„Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah, und ich bezeuge, dass Muhammad der Gesandte Allahs ist.“

Diese Worte sind nicht nur eine religiöse Formel, sondern eine bewusste Entscheidung für den Glauben. Wer diese Worte aufrichtig ausspricht und daran glaubt, wird Teil der islamischen Gemeinschaft.

Die zwei Hauptbestandteile der Schahada

Der Glaube an die Einheit Gottes (Tauhid)

Das erste Element der Schahada betont den Monotheismus. Im Islam existiert nur ein Gott: Allah. Er ist der alleinige Schöpfer, Erhalter und Lenker des Universums. Alles, was existiert, ist von Ihm abhängig, während Er von nichts abhängig ist. Dieses Prinzip nennt man Tauhid. Es ist der Kernpunkt, der den Islam von polytheistischen Religionen unterscheidet.

Der Glaube an die Prophetenschaft Muhammads

Der zweite Teil des Glaubensbekenntnisses bezieht sich auf die Prophetenschaft Muhammads. Er gilt im Islam als das letzte Glied einer langen Reihe von Propheten, zu denen auch Abraham, Moses und Jesus gehören. Muhammad brachte die letzte und vollständige Offenbarung, den Koran. Mit der Anerkennung seiner Prophetenschaft akzeptieren Muslime auch die Botschaft, die er von Allah übermittelt hat.

Die Stellung des Glaubensbekenntnisses in den fünf Säulen des Islam

Die Schahada als erste Säule

Die fünf Säulen des Islam sind:

  1. Schahada – Das Glaubensbekenntnis

  2. Salat – Das rituelle Gebet

  3. Zakat – Die Abgabe an Bedürftige

  4. Sawm – Das Fasten im Monat Ramadan

  5. Hadsch – Die Pilgerfahrt nach Mekka

Die Schahada ist dabei die Grundlage. Ohne dieses Bekenntnis sind die anderen Säulen nicht gültig. Es ist der Eintrittspunkt in den Islam.

Bedeutung im täglichen Leben

Muslime wiederholen die Schahada in ihren täglichen Gebeten. Sie begleitet die Gläubigen von der Geburt bis zum Tod. Oft wird sie dem Neugeborenen ins Ohr geflüstert und ist auch die letzte Aussage, die ein Muslim nach Möglichkeit vor seinem Tod aussprechen soll.

Die spirituelle Dimension der Schahada

Mehr als nur Worte

Das Glaubensbekenntnis im Islam ist nicht allein ein sprachliches Ritual. Es muss von aufrichtiger Überzeugung im Herzen getragen sein. Ein Mensch, der die Schahada nur ausspricht, ohne sie innerlich zu akzeptieren, erfüllt nicht den wahren Sinn dieses Bekenntnisses.

Auswirkungen auf das Leben

Ein Muslim, der die Schahada verinnerlicht, richtet sein gesamtes Leben nach diesem Glauben aus. Sein Handeln, seine Moral, seine sozialen Beziehungen und sogar seine inneren Gedanken sind davon geprägt. Die Schahada wirkt somit als Leitlinie für ein gottbewusstes Leben.

Historischer Hintergrund des islamischen Glaubensbekenntnisses

Ursprung zur Zeit des Propheten Muhammad

Die Schahada wurde zur Zeit des Propheten Muhammad in Mekka und Medina als zentrales Erkennungsmerkmal der neuen Glaubensgemeinschaft etabliert. Wer die Schahada sprach, trennte sich bewusst vom polytheistischen Glauben der Mekkaner und bekannte sich zu Allah als einzigem Gott.

Symbol der Einheit

Die Formel wurde zum Symbol der Einheit der muslimischen Gemeinschaft. Trotz unterschiedlicher Kulturen, Sprachen und Traditionen verbindet die Schahada Muslime von Indonesien bis Marokko, von Bosnien bis Nigeria.

Die sechs Glaubensartikel im Islam

Neben der Schahada kennt der Islam eine weitergehende Glaubenslehre, die sogenannten sechs Glaubensartikel (Aqīdah). Diese sind:

  1. Glaube an Allah

  2. Glaube an die Engel

  3. Glaube an die heiligen Schriften

  4. Glaube an die Propheten

  5. Glaube an den Jüngsten Tag

  6. Glaube an das Schicksal, sei es gut oder schlecht

Die Schahada ist dabei die Grundlage, während die Glaubensartikel die detaillierte Ausformung des islamischen Weltbildes darstellen.

Rolle des Glaubensbekenntnisses in Ritualen

Im Gebet (Salat)

Die Schahada ist ein fester Bestandteil der täglichen Gebete. Sie wird mehrmals am Tag wiederholt und ist damit ständig präsent im Bewusstsein der Muslime.

Im Alltag

Obwohl die Schahada ein formelles Glaubensbekenntnis ist, prägt sie auch alltägliche Handlungen. Muslime beginnen viele ihrer Taten mit dem Gedanken an Allah und verinnerlichen so die zentrale Aussage des Glaubens.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu anderen Religionen

Vergleich mit dem Christentum

Im Christentum existiert ebenfalls ein Glaubensbekenntnis, zum Beispiel das Apostolische Glaubensbekenntnis. Während im Christentum die Dreieinigkeit Gottes im Zentrum steht, betont die islamische Schahada die absolute Einheit Gottes.

Vergleich mit dem Judentum

Das Judentum kennt das Schema Jisrael: „Höre Israel, der Herr, unser Gott, der Herr ist einer.“ Hier zeigt sich eine deutliche Nähe zum islamischen Monotheismus.

Die Bedeutung des Glaubensbekenntnisses für Konvertiten

Wer zum Islam übertritt, muss vor Zeugen die Schahada aufrichtig sprechen. Dieser Akt ist der entscheidende Schritt, um Muslim zu werden. Er zeigt die bewusste Hinwendung zu Allah und zur Botschaft Muhammads.

Fazit

Das Glaubensbekenntnis im Islam ist mehr als nur eine religiöse Formel. Es ist das Herzstück des islamischen Glaubens, das sowohl die Einheit Gottes als auch die Prophetenschaft Muhammads bezeugt. Die Schahada ist eine bewusste Entscheidung für ein Leben nach den Prinzipien des Islam. Sie begleitet Muslime von der Geburt bis zum Tod, prägt ihr Denken und Handeln und verbindet Gläubige weltweit.

Wer das Glaubensbekenntnis ausspricht, betritt nicht nur eine Religion, sondern nimmt an einer spirituellen und moralischen Lebensweise teil, die seit über 1400 Jahren Millionen von Menschen leitet.

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